Bellheim: Ortsgemeinderat fordert mit seinen Beschlüssen Land zum Handeln auf – Anwohner an Hauptverkehrsstraßen vor Lärm schützen
Ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen sowie Tempo 30 auf Bellheims Landesstraßen sollen vom Land verhängt werden. Diese Forderungen beschloss der Ortsgemeinderat am Donnerstag auf Antrag der Wählergruppe Adam mit großer Mehrheit.
Diese auch für ihr jeweiliges Dorf erhobenen Forderungen haben die Bürgerinitiativen (BI) von Knittelsheim und Ottersheim und die BI Verkehrsentlastung Verbandsgemeinde Bellheim bei einer Demonstration am Freitag bekräftigt (wir berichteten).Verbandsbürgermeister Dieter Adam (Wählergruppe Adam, WGA) sagte in der Bellheimer Gemeinderatssitzung, dass laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) noch in diesem Monat die geforderte zweite Verkehrszählung und -bewertung in Knittelsheim erfolgen soll. Die Erste war als nicht aussagekräftig abgelehnt worden, weil damals eine Baustelle den Durchgangsverkehr beeinflusst habe.
Adam kündigte an, beim LBM fragen zu wollen, ob während der Verkehrszählung in Knittelsheim auch wie vom Rat gewünscht das Verkehrsaufkommen in Bellheim erfasst werden kann. Anhand der ermittelten Zahlen, müsse der Rat entscheiden, ob er Tempo 30 wolle. Eine Alternative könnte auch Tempo 40 sein.
Ihre Forderungen begründete die WGA insbesondere mit den Lärmbelastungen unter denen vor allem die Anwohner der Hauptstraße seit Jahren zu leiden hätten. Zudem sei die Straße wegen des hohen Verkehrsaufkommens für Fußgänger gefährlich. Es wurde moniert, dass viele Laster wegen der auf der B 9 erhobenen Maut in die Orte auswichen. Ziel müsse sein, die Brummifahrer dazu zu bewegen, die B 9 oder B 272 zu nutzen.
Entlastung für Bellheims Hauptverkehrsadern sollen auch die geplante Südumgehung und die Westspange bringen. Ortsbürgermeister Paul Gärtner (Wählergruppe Adam) bekräftigte auf Anfrage der CDU, dass die Gemeinde wie vor Jahren vom Rat beschlossen mit dem Bau der von ihr zu bezahlenden Westspange erst beginnen werde, wenn das Land das bis dato fehlende Geld für das Millionenprojekt Südumgehung in seinen Haushalt eingestellt hat. Vorher werde Mainz auch nicht mit dem Bau einzelner Bauwerke, Brücken etwa, beginnen, stellte Gärtner klar.
Einzelne Ratsmitglieder argumentierten gegen die Forderungen der Wählergruppe. Ein CDU-Mitglied fürchtet bei Tempo 30 könnte sich der Verkehr im Dorf stauen. Ein Mitglied der „Bürger für Bellheim“ gab zu bedenken, dass Daimler gegebenenfalls seine Lasterproduktion von Wörth ins Ausland verlagern könnte, wenn man den Lastwagenverkehr zu sehr behindert. (gs)
Quelle
Ausgabe | Die Rheinpfalz - Pfälzer Tageblatt - Nr. 57 |
Datum | Montag, den 9. März 2015 |
Seite | 26 |